Kuba 8

21.2.
Mariel

Statt morgens frisch loszufahren, muss erstmal ein platter Reifen gewechselt werden. Ein netter junger Deutscher macht das zum Glück, wir können es gar nicht. Bei Cuba Car in Jagüey Grande stehen die Fachkräfte verständnislos vorm Auto, der Ersatzreifen ist doch dran, alles prima. Nach ca. 1 Std. und heftigen Diskussionen wird der kaputte Reifen mit Riesenabschleppwagen zur Reparatur transportiert und tatsächlich zeitnah geflickt zurückgebracht.

Fahrt durch eine Wohngegebd in Jagüey Grande…

… eigentlich wollen wir nach Viñales, das ist aber noch sehr weit weg. Eine Tankstelle mit dem nötigen Spezialbenzin wird erst in Havanna nach vielen Staus und langer Suche mit Hilfe eines Schwarzen gefunden, der dafür unverschämt viel verlangt, aber vermutlich mit den 10 CUC, die er bekommt, zufrieden ist.

Inzwischen ist der Tag schon fortgeschritten, Viñales erreichen wir nicht mehr vor Einbruch der Dämmerung, das ist klar – aber wohin? Mit Hochgeschwindigkeit die Autopista Richtung Pinar del Rio entlanggebrettert, dann zur panamerikanischen Pista, um an der Küste Unterkunft zu finden. Und die finden wir in Mariel, einer ziemlich grossen Industriestadt mit Lateinamerikas grösstem Tiefseehafen inkl. zollfreier Zone. – Bullenschwein auf dem Weg zur Unterkunft.

Gleich die Stadt erkunden, wir finden den Hafen.

Wirklich, viel Industrie.

Wunderbares Licht.

Die Strassen entlang…

… werden wir beobachtet.

Nachher stellt uns der Hauswirt eine Flasche Rum mit zwei Gläsern hin und wir dürfen auf seiner Dachterrasse den Ausblick geniessen, während das Essen gekocht wird. Prima. Schöne Stadt. Gefällt uns. Morgen nach Viñales.

 

20.2.
Playa Larga

Bauboom im kleinen Örtchen auf der Zapata-Halbinsel, jede Casa bietet Unterkunft, Umbruchszeit. Im örtlichen Laden für Einheimische gibt es frische Brötchen, Salzkekse aus dem Bottich und Rum. Der sei „für die Familie“, erklärt uns jemand, also für die Kubaner. Weil wir Moneta National haben, bekommen wir trotzdem was, für 26 Peso (ca. 1,10 €) eine Flasche Rum und eine Schaufel Salzkekse.

Wie der Name schon sagt – ein langer Strand.

Fischerbootidyll.

Blaue Stunde.

 

19.2.
Tal der Zuckermühlen

Erste Station Mirador. Früher standen im Valle de los Ingenios 48 Zuckermühlen. Vorn das helle Feld ist Zuckerrohr, sozusagen ein Museumsfeld, das ganze Tal wurde zum Welterbe erklärt, weshalb hier für industrielle Verwertung nichts mehr angebaut werden darf.

Weiter zu Ruinen von Zuckermühlen, Sklavenunterkünften und Lagerhäusern. Sklaven wurden wie Sachgüter behandelt und regelrecht verheizt. Es gab sie hier noch bis 1890.

Mittagshitze, Durst. In Manaca Iznaga ist Markt. Frisch gepresster Zuckerrohrsaft eisgekühlt wird angeboten. Ich hätte nicht gedacht, dass mir süsser Zuckersaft schmeckt. Woran man sich alles gewöhnen kann. Auch an Kaffee schwarz mit Zucker, wie man ihn im Fensterverkauf bekommt. – Hier Zuckerrohrquetsche. Aus den dicken Stängeln wird der Saft aufgefangen.

Vom imposanten Torre Manaca Iznaga geht der Blick wieder weit übrs Tal. Gerade kommt der historische Zuckerzug voller Touris von Trinidad angerumpelt. Übrigens der einzige Zug, der von dort noch regelmässig fährt.

Viel los auf dem Weg zur nächsten Station.

Es geht zum Zuckerpalast dieses Barons, der offensichtlich ein schweres Leben hatte mit seinen 360 Sklaven.

Die Wände in der prunkvollen Eingangshalle sind bis zur Decke gepflastert mit Gemälden von Orten, die der Baron mal bereist hatte.

Nebenan ein historischer Kühlschrank. Der funktionierte mit dem Gestein Karburo (weiss nicht, ob ich das richtig verstanden habe), bei dem in Verbindung mit Wasser und Metall eine chemische Reaktion erfolgt, die das Wasser zu Eis werden lässt. Aus diesem Gestein kann angeblich auch noch Gas zur Lichterzeugung gewonnen werden. Echter Wunderstein.

Schliesslich Imbiss mit Erfrischung im nahen Lokal. Zwei frei in Bäumen sitzende Papageien beäugen das Treiben.