Kuchen mit Theater

Flensburg: es regnet. In „Omas gute Stube“ wagt sich nur der Schlagfertige. „Kaffee kriegt ihr hier, solange ihr wollt, aber ab der dritten Kanne wird er immer dünner“, begrüsst uns Oma persönlich. „Bei meiner Oma wurde eine Bohne am Boden festgenietet und immer wieder draufgegossen“, kontert Markus. Und so geht es weiter, Oma kommt mit Kuchen: „Da oben ist ne Kamera, und wenn du deine Rumrosinen isst, wird dir warm und dann machst du dich ein bisschen frei, das wird dann gefilmt und kommt heute abend im Regionalprogramm.“ Raum voll Gelächter, Hilfe, ich habe mich in eine Heimatkomödie verirrt.
Als wir das Lokal verlassen, sind wir zittrig vom vielen Kaffee.

Detail aus der guten Stube.

Glücksburg: es regnet. Das Hotelzimmer hat einen Balkon und Blick aufs Meer.

Es scheint, als ob das Fahrzeug am Bildrand mit großem Getöse den Sand einebnet.

Hamburg: es regnet. Eine Stunde Aufenthalt. Am Südausgang darf ich endlich rauchen. Beschallung mit klassischer Musik. Ein alter Mann mit schäbigem Einkaufsroller greift eine leere Flasche vom Mauervorsprung und rollt weiter. Wichtige Bahnhofswachen mit geschwellter Brust, Pissoirs, alles so sauber.
Den Nordeingang kenne ich gut. Ich stehe abseits vom Strom und rufe mir die Strassen ins Gedächtnis: links geht’s zur Steinstrasse, geradeaus die Mönckebergstrasse, wie oft bin ich hier früher langgelaufen.

Auf der Brücke zwischen den Gleisen.

Da hat einer geraucht, das darf der hier doch gar nicht mehr.

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