Ukrainische Eisenbahn

Wie der Ochs vorm Berg steht der Reisende, wenn er der Landessprache nicht mächtig ist, in der Bahnhofshalle, die Städtenamen auf der Tafel kann er zwar entziffern, aber die Uhrzeiten stehen bunt durcheinander, ist es die Ankunfts- oder Abfahrtstafel, das pfiffige kleine Sprach-app erweist sich bei den Fortbewegungsmitteln als Flopp, die Frau am Infoschalter ortet einen als ausländischen Idioten – frustriert zieht der Reisende ab und stellt sich auf eine weitere mühsame Busfahrt ein.
Die nette Frau an der Rezeption im Hotel hatte diesmal alles genau auf einen Zettel geschrieben, den reichte M. durch den Schalter – und tatsächlich hielt er wenig später zwei Fahrkarten in der Hand, von Ivano Frankiwsk nach Lviv für den nächsten Morgen.
Der Bahnsteig ist proppenvoll, langsam und majestätisch rollt der Zug ein. Wir wissen nur den Waggon. An jeder Tür steht eine Kontrolleurin, sie sammelt die Tickets der Einsteigenden ein und gibt die Platznummer bekannt. Die verstehen wir natürlich nicht, zum Glück kann es jemand ins Englische übersetzen. Unser Abteil besteht aus Liegewagen, für den Tag zu 6er Abteilen umgewandelt. Mit gewaltigem Urschrei hievt M. den schweren Koffer aufs obere Bett, die übrigen Reisenden starren ihn mit offenem Mund an, jemand zeigt uns die aufklappbare Sitzbank fürs Gepäck. Ach so.
Dann setzt endlich Entspannung ein, der Kompass vom Smartphone funktioniert auch, wir bewegen uns gemächlich nach Norden. Nur schade, dass die Zugfenster ziemlich schmutzig sind, die wenigsten lassen sich öffnen.


Im Gang vom Zug.


2 1/2 Stunden später Ankunft in Lviv..

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