Kuba 7

17.-19.2.
Trinidad, Casilda

Überall auf Kuba: kurzhaarige gutartige Hunde, gern in Restaurants, im Häuserschatten oder auch mal mitten auf der Strasse. Pferde, Rinder, Hühner, Katzen, Ziegen ohne Zahl.

Am Bahnhof von Trinidad ländliches Leben. Züge fahren von hier wegen verrottetem Bahnsystem fast gar nicht mehr. Nur der touristische Zuckerrohrzug tuckert regelmässig durchs weltkulturerbegeschützte historische Zuckerrohrtal.

Kiosk am Bahnhof.

Eidechse in Trinidads Altstadt.

Häufig Käfigvögel vor den Häusern. Gar nicht selten sieht man Leute ihre Vögel spazierenführen.

Das Museum der Konterrevolutionäre zeigt lange Gänge mit Porträts kubanischer Helden, die Anfang der 1960er Jahre hier in den Bergen im Kampf gegen amerikanische Zersetzung starben. Die Treppe hoch kommt man auf eine grosse Rundumterrasse mit Blick über Trinidads Dächer.

Von dort kann man z.B. direkt in eine Schulklasse gucken.

Unweit des historischen Zentrums.

Samstag nachmittag auf einem grossen Platz beim Park. Lange Reden, schmetternde Musik, sportliche Darbietungen von Kindern und Jugendlichen.

Warten auf das Ende der Reden.

In der Mittagshitze auf schattiger Bank im Zentrum. Beleibte Touristin walzt vorbei, über der Schulter ein Beutel, auf dem steht Ladywalk. Beim Öffnen meiner Tasche fällt mein Blick auf die stets griffbereiten Taschentücher, auf denen steht Sanft und sicher.

Wir lernen Frank kennen, einen Deutschen, der Kuba seit Jahrzehnten kennt, hier inzwischen verheiratet ist und ein Hostel in Casilda bei Trinidad führt, in dem vor allem deutsche Touristen unterkommen. Er ist gern zu Gesprächen über das kubanische Leben und System bereit und vermittelt uns eine Unterkunft in Casilda.

Casilda ist ein langgestreckter Ort mit regem Leben.

Bis zur Bucht, in der russische Sprengstoffköpfe für die hier einst stationierten Atomraketen ankamen, gehen wir, aber ans Wasser darf man nicht, militärische Sperrzone. Sieht allerdings eher wie ein harmloser Fischereihafen aus.

In der Nähe gibt es herrliche Strände, Korallenriffe, Paradiese für Schnorchler und Taucher. Hier kleine Krabbe…

… und noch eine andere.

Malerischer Schrottkahn auf See, hinten Ausläufer von Trinidad.

Kuba 6

16.2.
Trinidad

Ankunft ungefähr gleichzeitig mit einer grossen Anzahl von Touristenbussen, aus denen ausgeschwärmt wird. Sehr schwül, man könnte fast umkippen, aber stolpert tapfer über das unebene Kopfsteinpflaster der Altstadt. Ich lerne über Zuckerbarone, Sklaverei bis ca. 1860, spanische Dekadenz, Konterrevolutionäre, die sich hier mit Hilfe amerikanischer Waffenlieferungen bis 1964 in den Bergen hielten.

Alte Männer spielen Domino.

Schöne Fliesen.

Es wird der hohe Turm eines Museums erstiegen, der ist sehrsehr eng und es ist sehrsehr voll. Aber schöne Aussicht.

Abends abseits der Altstadt.

Amiga, wheredoyoucomefrom… aufgehaltene Hand.

 

14. u. 15.2.
Palmira, Reparatur, botanischer Garten

Das Landstädtchen Palmira liegt 15 km von Cienfuegos entfernt. Abseits des repräsentativen Platzes mit Kirche und gepflegter Grünfläche sind die Strassen kaum befestigt, die kleinen Häuser wirken ärmlich.

Hier gibt es mehr Pferdefuhrwerke als motorisierte Mobile, würde ich sagen.

Auf dem Mark: Stand mit Haushaltsgegenständen. Wie man sieht, kann man Siebe selbermachen. Aus Mangel geborene Nachhaltigkeit. Im örtlichen Laden übrigens kann man nur in CUP (Moneta National) zahlen.

Das Santerini-Museum ist wegen Reparatur geschlossen. Der nahebei gelegene Vogelpark ebenfalls, wie uns eine ans Auto geeilte Mitarbeiterin wortreich erklärt. Wir nicken und lächeln gequält, weil wir gerade festgestellt haben, dass sich die Fahrertür des Mietwagens nicht mehr öffnen lässt, der Griff ist kaputt. Zur Tankstelle, der sehr nette Mitarbeiter ruft Reparaturdienst an, der auch tatsächlich schnell kommt und fachkundig in kurzer Zeit einen neuen Griff anbringt. Wir sind beeindruckt.

Gegen Abend in Cienfuegos neue Strassen entdecken.

Fantasievoll bemalte Häuser.

In einer Nacht dröhnen rythmische Klänge sehr laut von der Strasse hoch, Cuba!Cuba! kommt drin vor. Kurz aufgewacht denke ich: interessant jugendlich patriotisch. Dann wieder weggekippt.
In der nächsten Nacht macht der Nachbar auf seiner Blechdosendachterrasse Party. Durch die Klimaanlage dringt die Musik ungefiltert in unser Zimmer, diesmal softe Oldies, die sich mit dem Strassenlärm angenehm vermischen. Man kann dabei sehr gut schlafen.

Botanischer Garten

Hier kann man sich schön schattig aufhalten…

… und kommt sich wie im tropischen Urwald vor.

Zwei Arbeiter hauen mit Stöcken Früchte aus einem Baum, die sie uns zeigen und dann mit gezieltem Hieb aufbrechen. Säuerlich erfrischend, ein bisschen wie Trockenobst schmecken die weissen Stücke. Name unbekannt.

Einer der Arbeiter begleitet uns nun, macht uns auf Pflanzen aufmerksam, nennt Namen und Besonderheiten, ist leidenschaftlich bei der Sache. Das meiste verstehen wir leider nicht. Hier hat sich eine Orchidee auf Baum angesiedelt.

Bambus.

Aus prächtig blühendem Baum.

Wenn der staatliche Telefonkiosk Etecsa nicht aufmacht, sind übrigens keine Internetkarten gekommen.