Kuba 9

25.2.
Brandrodung

Nach der überall stattfindenden kontrollierten Brandrodung bleibt fruchtbare Asche übrig, die wegen hoher Luftfeuchtigkeit nicht weggeweht wird, so dass schneller Wiederaustrieb stattfindet.

 

22. – 24.2.
Viñales

Das Valle de Viñales, „Kulturlandschaft der Menschheit“ (Unesco 1999), zählt zu den meistbesuchten Orten Kubas. Dementsprechend gewachsen ist die touristische Infrastruktur des gleichnamigen Städtchens. Wir kommen früh an und weil wir hier etwas länger bleiben wollen, nehmen wir uns Zeit für die Zimmersuche, finden was mit Garten und schattigen Plätzchen, M. sitzt gern nach vorn raus im Schaukelstuhl, ich hinten zwischen Orangen- und Bananenbäumen und Kaffeesträuchern. Wir sind so lange auf Hochtouren gelaufen, bisschen Relaxen muss sein.

Hauptstrasse des Ortes.

Mutter und Kind.

Beim zentralen Platz mit Kirche steht das Gemeindehaus mit vielen Angeboten für die Bevölkerung. Gerade findet hinten im Hof eine Art balladesker Improgesang statt, bei besonders gelungenen Reimen gibt es Beifall.

Aufmerksam lauschendes Publikum.

Vorne steht die Tür zum Tanzkurs offen, man kann jungen Leute, denen der Spass am Tanzen nur so aus den Augen sprüht und die den Rhythmus wirklich im Blut haben, beim Lernen der Schritte zusehen, viele Touristen tun das.

Gegen Abend schon mal einen Feldweg Richtung Berge erkunden.

 

Viñales – die Umgebung

Die in den 1960ern geschaffene riesige Gesteinsbemalung, auf der rudimentär die Entwicklung der Evolution dargestellt wird, ist erstes Ziel. Abgesehen von der auf uns laienhaft wirkenden Gestaltung findet hier der übliche Touristennepp statt.

Der Eingang zum verwunschenen botanischen Garten ist mit dieser skurrilen Deko versehen.

Gerade rechtzeitig zu einer Führung gekommen. Reichhaltigste dschungelartige Atmosphäre. Hier Bambuswurzeln in typischer roter Erde. Die ist sehr fruchtbar, aber schwer zu bearbeiten.

Endemische Korkpalme, Bestand gefährdet.

Reife Kakaofrucht.

Zum Schluss bekommt jeder eine Scheibe Ananas und der nette Guide erklärt nochmal einige Früchte und wartet auf Spenden.

Besichtigung einer der zahlreichen Höhlen des Tales. Für 3 CUC darf man den Höhlengang in der Mitte durchlaufen, in 5 Min. ist man durch und wird überraschend von zwei Schwarzen erwartet, einer trommelt, der andere ist Feuerschlucker. – Früher versteckten sich im verzweigten Gangsystem geflohene Sklaven.

Der Ausgang. Fressbuden und Pferdekutschen warten, aber wir wollen nichts.

Vom etwas ausserhalb gelegenen Hotel hat man einen prima Ausblick über die Berge. Ausserdem gibt es Etecsa (Internet) bequem vom Sessel aus und für 3 CUC kann man den Swimmingpool benutzen.

 

Landwirtschaft

Geführte Tour. Da kann man fragen, man weiss ja so gut wie nichts über Flora und Fauna. Ich lerne: was am Wegrand wächst und wie Mimosen aussieht, sind tatsächlich Mimosen. Guaven kann man mit Schale essen. Malanga is the Queen of Roots. Die überall sichtbaren Rotkopfgeier vermehren sich so stark wie die Chinesen, die Führerin grinst und tut so, als hätte sie das lieber nicht gesagt.

Kurze Tabaktour ist inbegriffen, der weltweit beste Tabak für Zigarren wächst in der Gegend um Pinar del Rio und wie in vorindustrieller Zeit wird jede einzelne Zigarre von der Blattauswahl über Fermentation bis zum Fertigrollen manuell hergestellt, weshalb man den 10er-Pack für 40 CUC kriegt. Ich kaufe keine.

Tabakarbeiter bei Auswahl der erntereifen Blätter. Die Mittelrippe des Blattes enthält das Nikotin und wird erstaunlicherweise entfernt.

Die auskunftsfreudige Führerin zeigt einen Kaffeestrauch.

Pflügen des Bodens mit Buckelrindern.

Aus den dornigen Buckeln vom Stamm des Debill(?)-Trees wird Ascorbin hergestellt.

Sternfrucht (Karambola).

Ein Kaffeebauer führt uns durch sein Tal und bietet Bohnen in Plastikflaschen an.

Ananas.

Kakaofrucht.

Eine äusserst vielfältige vierstündige Tour.

 

Tabak & Tomaten

Tabak sieht man öfter hier, der Boden schön durchlässig sandig, das Sommerklima heiss. Noch bis in die 1990er Jahre wurde er felderweise angebaut, die Blätter nach und nach von Hand geerntet, aufgefädelt, in die Scheunen zum Trocknen gehängt und dann nach Schwedt an die Tabakfabrik verkauft, mancher im Ort war dadurch zu gewisser Wohlhabenheit gelangt.

Dank der neuen Mitbewohnerin steht bei uns nun auch Tabak. Hier die Blüte.

Reife Kapsel.

Tabaksamen.

Und die Früchtchen hier am Vorgartenzaun wollen mal Flaschenkürbisse werden.

Schwelgen in Tomaten, kein Wunder bei 40 selbst gezogenen Pflanzen. Black Cherry, Berner Rose, Tom Tiger, Orange Bourgouin und wie sie alle heissen.

Sommer!

Das alte Spillingslied

Bei der Titelfindung Erinnerung an das Lied „Das alte Försterhaus“, eine uralte Singleschallplatte der Eltern: „Das alte Försterhaus, dort, wo die Tannen stehn, das hat seit Jahr und Tag viel Freud und Leid gesehn…“
Also Spillinge: In wenigen Tagen ca. 20 kg aufgesammelt. Marmelade (Schokospilling, Johannisbeerspilling, Schnapsspilling), viel Kaltschale, Kuchen (Quarkölteig), auch eingefroren und soviel wie möglich in alle Richtungen weggegeben. Uffz… M. meint übrigens, der Baum soll weg, aber damit will er bloss provozieren, kommt natürlich gar nicht in Frage.

Höhnisch lachende Spillinge. Wohl zu viele entkernt.

Eidechse aus Regentonne gerettet, ist noch etwas schockstarr.

Am Zucchiniblatt ein Grashüpfer.

Im Alant mächtig was los.

Vorgartentabak in Blüte.

Stangenbohne Blauhilde wuchert sehr wild, deshalb heute zusätzliches Rankgerüst gebaut.

Ich liebe diesen wucherfeuchten Juli!