Unwetter?

Der Nachbar hat gesagt, es wird regnen und heute nicht gegossen. Aber außer zehn Minuten Sturm und drei Tröpfchen war noch nichts. Sollte der Regen dieses Fleckchen wieder vergessen?

In drückender Schwüle gegen Abend aufgerafft und mit Rad zur Oder. Warmer Wind, der nicht erfrischte. Im Wäldchen diese Begegnung:

Neugierige Kuh. Eine ganze Herde kaute schattig vor sich hin.

Drei junge Störche

Schlüsselblumen

Der kleine Rummelsberg zwischen Parstein und Brodowin ist unter Schutz gestellt. Auf der Infotafel steht: „Auf Grund seiner exponierten Lage konnten sich hier kontinentale Trockenrasen als westliche Ausläufer der Steppenvegetation ansiedeln.“
Ja nun, ich konnte die Trockenrasengräser nicht identifizieren, aber unübersehbar ist gerade alles von Schlüsselblumen übersät.

Schlüsselblumen im Hang, hinten der Parsteinsee.

Schlüsselblume in Abendsonne.

Abstecher nach Brodowin. Seit das ganze Dorf nach biologisch-dynamischen Richtlinien bewirtschaftet wird (vor jedem Acker steht eine Demeter-Tafel), ist es ziemlich bekannt geworden. Und obwohl an diesem Sonntag kein Markt stattfindet, kurven einige Berliner Ausflügler durch den still anmutenden Ort, der Saisontourismus fängt sicher bald an.

Hauseingang in Brodowin.

Ökodorfstorch.

Der Sieger kriegt das Nest

Selber schuld, wenn man ohne Handschuhe den Garten bearbeitet. Der Boden trocknet die Hände aus, dann der Griff in Dornen und Nesseln, aua. Beide Daumen mehrmals neu bepflastert, weil durch stetiges Erdwühlen Wundverband immer wieder abfällt.

Heute früh auf dem Weg zur Oder: als ich den Storch auf der Scheune fotografieren will, kommt der Bauer angeradelt und winkt mir, ihm zu folgen. Wollen Sie die Jungen sehen, ich lass sie jetzt raus, ruft er. Ich frage mich, welche Jungen und gehe hinter ihm her. Der große Hof ist voller Hühner. In einem kleinen Raum im Nebengebäude der Scheune seh ich sie, eine schwarze Henne mit sieben Küken. Die sind vier Tage alt, heute bei dem schönen Wetter sollen sie zum ersten Mal raus. Wir freuen uns beide, als sie verwirrt hinter der Henne her ins Licht stolpern.

Küken in der Sonne.

Der Hahn kommt gucken.

Ich erfahre, dass die Störche schon Mitte März eingetroffen sind und dass es einen lauten heftigen Kampf gab, weil ein anderes Paar auch gern dieses Nest gehabt hätte.

Die Sieger kriegen das Nest.

Als ich mich auf den Weg machen will, sagt der Bauer: Kommen Sie gern mal wieder gucken. Wie nett.
Kaum Menschen an der Oder, aber der Fluss voller Vögel. Ganz langsam schwillt ein Motorengeräusch an.

Ein Frachter bahnt sich seinen Weg.

Später im Garten flitzt eine Eidechse vom Treppchen, als ich eilig was holen will. Und ein rotoranger Schmetterling gaukelt vor mir rum, aber ihn zu erwischen ist wieder gar nicht einfach.

Vielleicht ein kleiner Fuchs?

So eine torkelige Freude über den ersten warmen anfassbaren Frühlingstag!

Klarer kalter Nordwind …

… und blauer Himmel am 1. Mai, Radtour die Oder entlang bis Criewen.

Der See bei Stolpe – hier lässt sich’s im Sommer gut aushalten. Der Badesteg ist leider ziemlich marode.

Am Deich dieses Highlight: Storch zwischen Schafspelzen.

Bizarrer Baumstumpf.

In Criewen kurz im Lenné-Park vor der Kapelle im Windschatten aufgewärmt.

Für den Rückweg einen bisher nicht bekannten Waldpfad gewählt, der bis Stützkow führt. 3 km lang höchste Obacht auf die schmale Spur, die mehrmals von entwurzelten Bäumen versperrt war.

Hier beginnt wieder eine breitere Strasse.

Insgesamt rund 40 km zurückgelegt. Ich hätte gern noch öfters Halt gemacht, aber es kam leichte Ungeduld auf – und den Anschluss verpassen wollte ich nicht.

Das Sofa hat die Motten

Es ist eigentlich ein schön geformtes gemütliches altes Teil, noch vom Vorbesitzer. Und es ist lebendig – jedes Jahr um diese Zeit schlüpfen die Motten. Das dauert ein paar Tage, dann ist wieder Ruhe und wir vergessen das Innenleben unseres Sitzmöbels. Bis zum nächsten Jahr.
Gestern bei Deutschland – Schweden schwirrten die Viecher um den Kasten. Das Sofa muss raus. Ich möchte es gern im Garten mit Beton ummanteln, vielleicht in einer Sitzgruppe zusammen mit alten Sesseln aus der Scheune. Wenn ich mal tatkräftige Hilfe finde, werde ich diese Idee in die Tat umsetzen. Obwohl Ulli mich anguckt, als ob ich nicht mehr dicht bin, wenn ich davon rede.

Heute ist eine Affenhitze. Auf dem Weg zur Oder den Storch gesehen.

Der alte Dorfstorch. Wie alt werden Störche eigentlich? Muss ich mal recherchieren.

Johanniskraut mit Brombeeren, eine schöne Kombination.