Speisen der Welt

Auf der Grünen Woche mit Sohn. Augenblicklich wie erschlagen von den schier unendlichen Fressmeilen. Sohn kriegt sofort Lust, was zu trinken und holt sich vom USA-Getränkestand Arizona-Wassermelonendrink.

Nicht so mein Ding.

Bin plötzlich grundsätzlich gegen US-Getränke, deshalb sind doch die Amis alle so dick, oder? ODER? Tatsächlich steh ich dann länger dumpf beim Granatapfelwein rum, aber weil es den nur halbtrocken gibt, kann ich mich zum Glück bremsen. Zusammen füllen wir bei den Briten eine Tüte mit ordentlich Fudge, irgendwo kriege ich einen Schafskäse aufgeschwatzt, auf dem weder Herkunftsland noch Gewicht noch Haltbarkeit steht… aber schmeckt immerhin. In der Osteuropahalle dominiert die Ukraine mit dicken tanzenden Frauen zu sehr lauten slavischen Schnulzen. Endlich runter zu den interessanten Hallen – Gewächshäuser, Saatgut, Vebraucherinfos. Der 4 Stationen-Test des Max Rubner-Instituts (gesundheitlicher Verbraucherschutz im Ernährungsbereich) macht Spass: Lebensmittel nach der meisten Energie ordnen. Fett ist energiereicher als Zucker, lerne ich, und dass man unterschiedlichen Fettgehalt in Quarks nicht rausschmecken kann, aber sofort merkt, wenn einer gesüsst ist. Zum Schluss 4 Min. Fahrradfahren, ich strampele mir gerade so den Kaloriengehalt einer Gurke ab. Meinen BMI kriege ich auch noch mitgeteilt, mit 21,6 voll im Normalgewicht, allerdings fürchte ich, eher Apfel- als Birnentyp zu sein… vielleicht aber Quatsch. Als wir irgendwann schon sehr erschöpft sind, kommen wir noch am Stand mit uckermärkischem Käseeis vorbei, das Geschmackserlebnis des Pröbchens hält sich aber in Grenzen.

Genauso wie die ganze Messe nicht wirklich zu geniessen ist, ausser man trinkt schon früh Wodka, aber der hätte mich platt gemacht. Ich sollte erst wieder hingehen, wenn ich diesen Bericht vergessen habe.