Pilgern nach El Rincón

Eine der wichtigsten religiösen Kultstätten Kubas befindet sich in einem Kirchlein südlich von Havanna: der heilige Schrein Santuario de San Lázaro. Der entspricht im afrokubanischen Glauben dem Gott der Kranken und Heiler von Gebrechen, weshalb sowohl Katholiken als auch Santeria-Anhänger zu seinem Schrein pilgern. Selbst am Valentinstag herrscht hier reger Betrieb, allerdings sehen wir keine Gläubigen, die mit umgehängten Gewichten über die Strassen kriechen, wie im Reiseführer beschrieben.

Die schwarze Jungfrau von Regla, einem Stadtteil von Havanna.
Als ich beim WC mangels kleiner Münzen einen 10 Peso-Schein (national, ca. 40 Eurocent) aufs Tellerchen lege und schon hinausgehen will, winkt mich die freundliche Frau am Eingang zurück und gibt 9 Pesos Wechselgeld heraus.

Um nach El Rincón zu gelangen, nimmt man übrigens vom Landstädtchen Santiago de las Vegas (wohin der Bus aus Havanna fährt) eins der typisch ländlichen achtsitzigen Transportgefährte. Unseres muss hier wegen eines im Schneckentempo vorbeituckernden Zuges warten. Bahnwärter mit Signalfahnen.

In Santiago de las Vegas Rundgang über den bunten Markt…

Fleischverkäufer mit Sohn. Er lacht freundlich, als M. sagt, wir können nichts kochen, wir wohnen im Hotel.

Am Busbahnhof bestellen wir Espaguetis mit Queso Gouda und bekommen Spaghetti statt gedachtem Baguette. Kurze Verblüffung, aber es schmeckt und ist doch genau richtig, denn als wir abends wegen Valentinstag in keinem Restaurant Platz finden – alle Kubaner gehen mit Großfamilie essen – danken wir dem Gott des Mehls, dass wir nicht völlig ausgehungert sind.

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