Ökologischer Fussabdruck

Der ist nicht besonders, wenn man sonntags stundenlang mit dem Auto an der Oder auf polnischer Seite langfährt. Aber was kümmert das den Sonntagsfahrer bei den ständigen Regengüssen.

In Ognica bisschen rumlaufen. Hinter dieser Riesendistel trifft ein Seitenarm auf die Oder…

… was man hier noch besser sehen kann.

Schon fängt es wieder an zu regnen.

Siekierki

Vor der alten Brücke hat sich Erstaunliches getan, ein nagelneuer zweispuriger Radweg ist entstanden. Auf der polnisch gehaltenen Infotafel kann man entziffern, dass er über Moryń bis Trzcińsko-Zdrój (Bad Schönfließ) führen soll.

Erstmal gucken, wie die Brücke inzwischen aussieht. Eisschlammige Oderlandschaft, die bittere Kälte lässt uns eilig ausschreiten, beim Fotografieren schmerzen die Fingerspitzen, Alarm wie kurz vorm Abfrieren. Ich schniefe und träne und denke an Soldaten beim Winterfeldzug.

Auf den ersten Blick wirkt die Brücke unverändert…

… und der Zugang ist nicht versperrt. Allerdings gibt es keine Holzschwellen mehr, Balancieren nur für Wagemutige, also nix für uns. Hier muss noch was getan werden, damit man vom Oderbruch rüberradeln kann.

Dann mal in die andere Richtung, die 14 km bis Moryń werden wir bei der Kälte nicht machen, aber gut laufen und ein bisschen gucken.

Der alte Bahnhof ist bewohnt, draußen hängt Wäsche.

Vorbei an einem Wald voll eisigem Morast, um diese Kurve gehen wir noch und um die dahinten auch noch, vielleicht kommt da was. Tatsächlich, Gemäuerreste. Eine frisch gebaute Holztreppe führt bequem hin.

Ein Bächlein rauscht gurgelnd direkt am Gemäuer. Alte Wassermühle?

Am liebsten würde ich den Weg immer weiterlaufen, aber prima Wanderwetter ist nicht gerade und man muss ja auch noch zurück. Jedenfalls wird dieser Radweg zwischen Deutschland und Polen eine sehr schöne Bereicherung und muss unbedingt mal von mir abgefahren werden!

Mehr über die Oderbrücke.

Und ein Beitrag von 2012, da konnte man rübergehen, aber nur bis zur deutschen Grenze.

Tal der Liebe

Weil die Brücke in Hohenwutzen gesperrt ist, geht es in Schwedt über die Oder nach Krajnik Dolny (Niederkränig). Da kommt man sonst selten hin. Kurz Polenmarkt. Was sind denn das da für große längliche knallorange Tomaten mit Spitze? Eine besorge ich zur Saatgewinnung. Dann auf zum Fluss.

Wunderschöner Bauerngarten auf dem Weg.

Breite Oder, guter Fußweg. Eine große Tafel „Tal der Liebe“ mit Karte am Rand. Schon öfter davon gelesen. Aber es ist kein Eingang zu finden. Wir beschließen, nach Zaton Dolna (Niedersaathen) zu fahren, dem nächsten südlich gelegenen Ort, vielleicht kommt man von dort rein.

Stimmt, gut ausgeschildert in Zaton Dolna.

Bilderbuchidyll kurz vor dem Park.

Verwunschene Welt, kein Mensch außer uns ist hier unterwegs.

Station Adam und Eva.

Mächtige Baumriesen.

Baumgesicht…

… und Eingang zum Zwergenreich.

Abseits der Wege wildes Wachsen und Stürzen.

Steil hoch und runter führen manche Pfade und an vielen Stationen vorbei. Auf dem höchsten Aussichtspunkt ein großer alter Steintisch mit der gemeißelten Inschrift „Deutschland über alles“. Mehr über die Geschichte des Parks hier.

Marienkirche in Chojna

Seit 1994 Wiederaufbau in deutsch-polnischer Zusammenarbeit, mehr dazu hier.

Ganz dicht von aussen.

Beim Ranzoomen werden oben Skulpturen deutlich.

Bibelsprüche auf Deutsch im Eingang. Die Kirchenhalle ist bis auf zwei Arbeiter leer, sie winken uns durch.

Mächtige Halle im Restaurationsmodus, rechts vom Hauptgang unzerstört wirkende Säulen, links mit Betonkern neue noch nicht ganz hochgezogene. Ich wende mich lieber den Details zu. Und wegen großer Hitze am Tag des Blogeintrags wird heftig HDR angewendet.

Maria im Fenstersims.

Reste von Wandgemälde.

Gemalte Verzierungen.

Hohe Wandgerüste, Säulenwiederherstellung, noch viel Unrenoviertes – die Restaurierungsphase ist sehr eindrucksvoll anzusehen.